Mit Hilfe von Texterkennung sollen Ausdrucke des ersten Unix-Systems wieder zum Laufen gebracht werden.
Der Australier Warren Toomey arbeitet daran, die erste Unix-Version wieder zum Laufen zu bringen. Dazu möchte er den in Assembler geschriebenen Quellcode, der nur noch in ausgedruckten Listings existierte, wieder in eine maschinenlesbare Form bringen und übersetzen. Eingescannt sind die Assembler-Listings bereits, aber die schlechte Qualität macht eine Texterkennung schwierig. Außerdem muss Toomey erst einen Assembler schreiben, um den Quellcode übersetzen zu können. Auch Code zum Anlegen eines Dateisystems und Tools wie ls und eine Shell sind in dem gescannten Quellcode anscheinend nicht enthalten. Ein Emulator für alte Maschinen wie die PDP-7, PDP-11 oder die Vax-Reihe von DEC ist beispielsweise das SIMH-Projekt .
Die erste Unix-Version wurde 1969 von Ken Thompson für einen PDP-7-Rechner der Digital Equipment Corporation (DEC) geschrieben. Von Dennis Ritchie, der selbst Code zu Unix beigesteuert hat, stammt das Dokument " The UNIX Time-Sharing System ", das die Interna des damals neuartigen Betriebssystems beschreibt. Der Legende nach entstand der ursprüngliche Name "Unics" als Anspielung auf das Betriebssystem Multics, das für Mainframe-Computer von General Electric entwickelt worden war. Ken Thompson hatte vor der Erfindung von Unix an Multics gearbeitet. Populär wurde Unix aber erst in den 70er-Jahren, als der größte Teil des Betriebssystems in der Programmiersprache C neu geschrieben wurde und somit leicht auf andere Rechner portierbar war.
Der aktuelle Entwicklungsstand von Toomeys Projekt ist im PDP7-Unix-Repository auf Github zu finden.
Der emeritierte Professor blickt auf 30 Jahre Minix zurück und macht seinen Einfluss auf die Entwicklung von Linux geltend.