SuperMUC, der Höchstleistungsrechner des Münchner Leibniz Rechenzentrums (LRZ), das schnellste System Europas, wird in den nächsten beiden Jahren seine Rechenleistung verdoppeln.
Gemäß einem heute unterzeichneten Vertrag zwischen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dem Rechenzentrum und hersteller IBM wird die Rechenleistung des Münchner Supercomputer bis 2014/2015 von 3 auf 6,4 Petaflops erhöht. Zu den vorhandenen 155.656 Prozessorkernen werden mit der Erweiterung Ende 2014/Anfang 2015 weitere 74.304 Prozessorkerne der dann neuesten verfügbaren Intel Xeon-Technologie hinzukommen. Der Hauptspeicher wird von 340 um 198 auf dann 538 Terabyte erweitert und zu den bisherigen 12 Petabyte Hintergrundspeicher kommen weitere 9 Petabyte hinzu.
Auch die Erweiterung des SuperMUC wird wie das bestehende System mit warmem Wasser gekühlt werden. Dies ermöglicht einerseits eine besonders energieeffiziente Kühlung ohne zusätzliche Kältemaschinen sowie andererseits die Nutzung der Rechnerabwärme zur Heizung der LRZ-Gebäude. Durch den gleichzeitigen Einsatz von besonders energieeffizienter Systemsoftware, die von IBM in enger Zusammenarbeit mit dem LRZ entwickelt wurde, konnte die Leistungsaufnahme des SuperMUC schon im ersten Betriebsjahr weiter optimiert und somit die für den Betrieb des Systems benötigte elektrische Energie um mehr als 30% gegenüber vergleichbaren Systemen mit herkömmlicher Kühlung reduziert werden.
Die Anwendungen, die auf den Höchstleistungsrechnern des LRZ gerechnet werden, reichen von Simulationen der Entwicklung des Universums über die Modellierung des heißen Erdinnern, der Ausbreitung von Erdbebenwellen und die Berechnung von Strömungseigenschaften der verschiedensten technischen und natürlichen Systeme bis hin zur Untersuchung biologischer und immer häufiger auch medizinischer Fragestellungen, die unmittelbar den Menschen zugutekommen.
Im Rahmen des nationalen Verbundes Gauß Zentrum für Supercomputing (GCS) können Wissenschaftler in Bayern, Deutschland und darüber hinaus den SuperMUC nutzen. Über die Infrastruktur PRACE (Partnership for Advanced Computing in Europe) eröffnet SuperMUC weitere neue Möglichkeiten für Wissenschaftler in 25 europäischen Mitgliedsstaaten.
Der Münchner Supercomputer SuperMUC misst als einer der weltweit ersten Rechner dieser Art seinen Energieverbrauch besonders genau.