Der Ex-Fork IPFire will das Erbe der offiziell eingestellten Linux-Firewall-Distribution IPCop übernehmen. Als Hauptargument für eine rasche Migration betont ein Entwickler Sicherheitsaspekte.
"Goodbye IPCop", so lautet der Titel eines Blog-Posts, in dem sich IPFire-Entwickler Michael Tremer mit dem Ende der Firewall-Distribution IPCop auseinandersetzt. So empfinde er jenes nach insgesamt 18jähriger Lebensdauer und vierjähriger Update-Auszeit zwar als traurig. Doch technisch gesehen sei sie schon seit Jahren irrelevant: Schon das letzte Update aus dem Jahr 2015 habe in einem stark überholten System resultiert. Bereits zuvor hatte sich IPCop nach Einschätzung Tremers nie groß weiterentwickelt und sei ein einfaches System geblieben, das gut als ein besserer Router funktionierte, als ihn ein Provider zur Verfügung stellt.
Als wichtigstes Argument für einen Wechsel weg von IPCop betont Tremer die anhaltende Verwundbarkeit des Systems für eine Vielzahl von Security-Problemen wie Meltdown, Spectre, Heartbleed, Shell Shock und vielen weiteren. So sei IPCop nicht nur eine Gefahr für die Netzwerke seiner Anwender, sondern nach einem erfolgreichen Angriff ein Problem für das ganze Internet. Insofern sei es positiv, dass bereits viele Nutzer von IPCop wegmigriert seien.
Als Alternative empfielhlt Tremer die ebenfalls vor allem als Router und Firewall fungierende sowie weitere Server-Dienste anbietende Linux-Distribution seines Teams: IPFire laufe auf derselben Hardware wie IPCop, auch wenn Letztere sehr alt sei – es unterstütze weiterhin 32 Bit. Weiter ist es in vollem Umfang kompatibel mit Netzwerkkonfigurationen aller Art und biete neben allen Features, die IPCop offeriere, zahlreiche weitere. Nicht zuletzt sei es aktuell schnell und einfach einrichtbar, werde regelmäßig upgedatet und unterliege der Prämisse, die Netzwerke so sicher wie möglich zu halten.
Die Firewall-Distribution IPcop ist jetzt in der gründlich überarbeiteten Version 2.0.0 erhältlich.