Der Optimizer kann in der aktuellen PostgreSQL- Version besser mit sehr vielen Partitionen umgehen; die Plangenerierung ist nun um einiges effizienter. Dies zeigt sich in deutlich verkürzten Planerzeiten. Ferner wurde die Einfügegeschwindigkeit von "INSERT"- und "COPY"-Operationen in partitionierten Tabellen ebenfalls deutlich beschleunigt. Das Einhängen von Tabellen in Partitionshierarchien mittels "ALTER TABLE ... ATTACH" erfolgt nun mit schwächeren Sperren auf der Elterntabelle. Dies ermöglicht das Einhängen von neuen Partitionen, ohne die komplette Hierarchie sperren zu müssen, was bisher automatisch beim Sperren der Elternpartition der Fall war. Allerdings benötigt PostgreSQL nach wie vor eine exklusive Sperre auf der einzuhängenden Tabelle selbst.
Mit Version 12 etabliert sich PostgreSQL weiter im Bereich unternehmenskritischer Anwendungen. Der Ausbau der JSONFunktionalität mit SQL/JSON-Unterstützung in Form von "jsonpath" hilft modernen Anwendungen bei der Abbildung ihrer Geschäftsprozesse. Die Fortschritte in den Bereichen Partitionierung, Indizierung und Optimizer unterstützen den Administrator beim Umgang mit großen Datenmengen.
Die angesprochenen Verbesserungen, neuen Funktionen und Veränderungen in PostgreSQL 12 spiegeln nur einen Ausschnitt im Entwicklungsprozess der neuen Version wider. Nutzer und interessierte Anwender, die ein Upgrade oder den neuen Einsatz der Datenbank planen, sollten unbedingt ein Blick in die umfangreichen Release-Notes [2] der PostgreSQL-Community werfen.
(jm)
Link-Codes
[1] SQL/JSON-Path-Dokumentation: https://www.postgresql.org/docs/12/functions-json.html#FUNCTIONS-SQLJSON-PATH
[2] Releasenotes PostgreSQL-Community: https://www.postgresql.org/docs/release/