Editorial

Aus eins mach zwei

Das Asset- & Lifecycle-Management bildet die Basis für viele wichtige IT-Management- wie auch kaufmännische Aufgaben. Im Juli-Heft widmet sich ... (mehr)

Als im Jahr 2002 mit ITIL v2 das Konzept der Configuration Management Database, kurz CMDB, das Licht der Welt erblickte, trat VMware gleichzeitig mit seinem Hypervisor in die Beta-Phase. Damals, im Zeitalter monolithischer Applikationen auf Basis von Client-Server-Infrastrukturen, war an Cloud Computing noch nicht zu denken und CMDBs als Kernstück für Support und Dokumentation schienen eine gute Idee. Doch nicht wenige IT-Verantwortliche sind in den letzten 16 Jahren am Etablieren einer CMDB gescheitert, während Hypervisoren und damit die Virtualisierung und schließlich die Cloud ihren Siegeszug antraten und dieselben IT-Verantwortlichen heute mit der Frage zurücklassen, welchen Wert eine CMDB in der Ära des Wolkenrechnens noch hat.

Denn von den statischen Infrastrukturen des Jahres 2002 ist heute nicht mehr viel übrig. Nahezu alles rund um IT lässt sich as-a-Service einkaufen: Applikationen, Betriebssysteme, Netze, Infrastruktur. Und während sich früher IT-Verantwortliche Gedanken um die Integration unterschiedlicher Systeme machten, steht heute das Ergebnis im Mittelpunkt und erfordert Integration und Pflege einzelner Dienste. Für eine CMDB, die haarklein auflistet, welches Bit in System X gesetzt und welcher Port an Switch Y geöffnet ist, besteht in solchen Infrastrukturen kaum noch Bedarf. Doch wer jetzt ein kräftiges "Hurra!" ausstößt, freut sich vielleicht zu früh.

Denn nicht nur empfehlen Experten für die Cloud den Aufbau einer Service Composition Database – SCDB – für Dokumentation und Management eingesetzter Microservices, vielmehr sind nahezu alle IT-Infrastrukturen heute Hybride aus Cloud und lokalem Blech. Und für letzteres ist nach wie vor eine CMDB die beste Basis für das IT-Servicemanagement. Anstatt also das CMDB-Projekt "wegen Cloud" abzusagen, sollten IT-Verantwortliche sich damit anfreunden, eine zweite Datenbank für die Dokumentation anzulegen.

Und das in einem Umfeld, in dem sich IT-Organisationen selbst mit der CMDB noch schwer tun. Diesen Schritt zu vollziehen, ist eines der Themen in unserer Juli-Ausgabe. Im großen Vergleichstest ab Seite 18 zeigen beispielsweise vier Open-Source-Dokumentationswerkzeuge ihre jeweiligen Stärken und Schwächen. Und für eine breitgestreute Sichtung möglicher CMDB-Werkzeuge gibt unser Einkaufsführer ab Seite 32 wertvolle Hinweise zu Auswahlkriterien.

Und nun etikettieren Sie die "Ausgabe 07 2017" des "IT-Administrator" mit einem Barcode, platzieren sie am dafür vorgesehenen Lagerplatz und haben so nie mehr Probleme, ihr wohldokumentiertes Know-how und Lesevergnügen jederzeit wiederzufinden.

John Pardey

Chefredakteur

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Einkaufsführer CMDB

Eine gut gepflegte, stets aktuelle CMDB – Configuration Management Database – hilft bei fortgeschrittenen IT-Projekten wie etwa der Automatisierung ebenso wie bei der Einhaltung von Gesetzen. Und doch bleibt die CMDB für viele IT-Verantwortliche ein Wunschtraum, was teilweise auch auf falsche Werkzeuge zurückzuführen ist. Wir zeigen, worauf es bei einer CMDB-Auswahl ankommt.
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