Serveradmins, die auf der Kommandozeile arbeiten, können mit Gparted wenig anfangen. Derzeit ist die Zahl der GPT-geeigneten Fdisk-Ersatzprogramme recht überschaubar. Am interessantesten erscheint das Projekt GPT fdisk
[8]
, es besteht aus den Programmen
»gdisk
«
,
»sgdisk
«
und
»fixparts
«
. Ein aktuelles Ubuntu kann nur
»gdisk
«
über sein Repository beziehen. Deshalb ist es sinnvoller, alle Pakete direkt über den Open Suse Build Service
[9]
zu holen.
Ist das Toolset installiert, lässt sich eine Festplatte prüfen und bearbeiten. Gdisk zeigt bei einer frischen Festplatte:
Partition table scan: MBR: not present BSD: not present APM: not present GPT: not present
Mit dem Kommando
»p
«
für "Print the partition table" listet das Tool die Partitionstabelle (
Listing 4
). Der Kurzbefehl
»o
«
(Create a new empty GUID partition table) legt nach einer Sicherheitsabfrage eine neue GPT-Tabelle an. Mit der Auswahl
»n
«
(Add a new partition) lässt sich wie vorhin mit Gparted eine durchgängige Datenpartition erzeugen. Gdisk liefert dabei GUID-Optionen, die Gparted nicht kennt:
Listing 4
Partitions-Informationen von Gdisk
Use 'l' on the experts' menu to adjustalignment Last sector (2048-5860533134, default =5860533134) or {+-}size{KMGTP}: Current type is 'Linux/Windows data' Hex code or GUID (L to show codes, Enter =0700):
Den vorgeschlagenen Wert
»0700
«
für
»Linux/Windows data
«
übernahmen die Tester und schrieben per
»w
«
(Write table to disk and exit) alles auf den Datenträger. Zum Formatieren diente im Test
»mkfs.ext4
«
. Auf der Kommandozeile dauerte der gesamte Vorgang etwa 3 Minuten weniger als mit Gparted. Die so geschriebene GPT war identisch mit der von Gparted erzeugten, das jedenfalls ergab im Test ein direkter Vergleich mit
»dd
«
und
»xxd
«
.
Praktischerweise vermag Gdisk MBR-partitionierte Festplatten in GPT-partitionierte umzuwandeln. Das spart das Retten und Wiederherstellen vorhandener Partitionsinhalte. Zuständig ist das Gdisk-Kommando
»r
«
(Recovery and transformation options). Die Tester zogen dafür einen älteren, 200 GByte großen Datenträger mit MBR-Partitionierung aus ihrem Fundus. Nach der Konvertierung liefert
»gdisk /dev/sde
«
folgendes Ergebnis:
Partition table scan:[...] Found valid GPT with protective MBR; usingGPT.
Listing 5
zeigt die Ausgabe des Forensiktools
»mmls
«
aus dem Sleuthkit-Paket
[10]
. Zeile 2 bestätigt die erfolgreiche Umwandlung. Interessant gestaltet sich der Partitionseintrag selbst in
Listing 6
, denn der Datentyp liegt zusätzlich zur GUID als Texteintrag in Zeile 4 bis 6 vor.
Listing 6
dd if=/dev/sde | xxd (Auszug)
Listing 5
mmls /e3v/sde