Wer dieses Jahr auf der Cebit war, konnte am Stand von OCZ schon erste Exemplare der neuen SSD OCZ Vertex 3 bewundern. Mittlerweile hat ein solches Gerät auch den Weg in die ADMIN-Redaktion gefunden.
Gegenüber den Modellen der Vorgängerserie Vertex 2 hat vor allem der Controller-Chip ein Upgrade erfahren. Der Sandforce SF-2281 beschert der SSD ein 6Gbps-SATA-Interface und Support für verschiedene NAND-Standards wie 25nm NAND und asynchrones NAND, das beispielsweise in den OCZ Agility 3 zum Einsatz kommt. Die Vertex-3-Laufwerke verwenden MLC-NAND-Chips (Multi-Level-Cell) in 25nm-Bauweise von Intel (siehe [1] ).
Eine andere Baureihe mit dem Namenszusatz "MAX IOPS" greift auf 32nm-Chips von Toshiba zurück. Neben der Standard-Ausführung der Vertex 3 bietet der Hersteller auch noch eine Pro-Version an, deren Performance aber weitgehend identisch zur Standardausführung ist. Die von uns getestete OCZ Vertex 3 beherrscht Native Command Queuing (NCQ) und das für die Performance und die Lebensdauer wichtige TRIM-Kommando (siehe [2] ).
Naturgemäß sind Benchmarks mit SSD-Speichern schwierig, denn ihre Leistung hängt stark von der Art der Nutzung ab.
Unser Testsystem war ein Dell Poweredge T110 mit 8 GByte Hauptspeicher und einem zusätzlichen SATA-3-Controller Asus U3S6 in einem PCI-Express-Steckplatz. Für die Benchmarks haben wir
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verwendet, ein I/O-Benchmarking-Tool von Jens Axboe, dem Maintainer des Block-Layers im Linux Kernel
[3]
. Die Methode gleicht derjenigen, die der ADMIN-Autor Werner Fischer in seiner Tätigkeit als Technology Specialist bei Thomas Krenn für eigene Tests verwendet hat
[4]
. Er misst sequenzielles und zufälliges Lesen und Schreiben, jeweils mit einzelnen und vier parallelen Prozessen.
Die Testergebnisse sind in Tabelle 1 zu sehen. Mit einer Leserate von etwa 380 MByte/s ist die Vertex 3 eine der schnellsten SSDs auf dem Markt ( Abbildung 1 ). Auch eine Schreibrate von etwa 180 MByte/s ist immer noch beeindruckend. Zum Test ist noch anzumerken, dass wir die SSD vor dem Benchmark bereits mehrfach beschrieben hatten, die Ergebnisse also eher einem Worst Case entsprechen.
Das ist unter anderem der Grund für die starke Abweichung von den Herstellerangaben (siehe den Kasten "Technische Daten" ), die für Lesen und Schreiben über 500 MByte/s angeben. Ein weiterer Faktor ist die von uns verwendete Benchmark-Methode, deren zufällige Daten weniger gut für die Komprimierung durch den Sandforce-Controller geeignet ist. Der Hersteller selbst bevorzugt den unter Windows laufenden ATTO-Benchmark [5] . Auf Anfrage erklärte OCZ, dass nur SATA-Controller mit Intels Sandy Bridge die volle Performance der SSD ermöglichen: "If a P67 board is used, the SATA 3 controller limits the performance to a maximum of 400 Gbps. Sandybridge or the new Z68 boards have the native SATA III controller on board and utilize the full bandwidth of 600Gbps. In reality read / write scores will be maximum 370 / 380 Gbps."
Tabelle 1
Benchmark
Testfall1 |
Testfall2 |
Lesen1 |
Lesen4 |
Schreiben1 |
Schreiben4 |
---|---|---|---|---|---|
IOPS |
Sequenziell |
18039 |
46906 |
14451 |
39571 |
IOPS |
Random |
17587 |
45983 |
6474 |
13907 |
Durchsatz |
Sequenziell |
356 MB/s |
381 MB/s |
181 MB/s |
188 MB/s |
Durchsatz |
Random |
356 MB/s |
380 MB/s |
181 MB/s |
187 MB/s |
Technische Daten OCZ Vertex 3
Auch wenn unsere Testergebnisse sich deutlich von den Herstellerangaben unterscheiden, ist die OCZ Vertex 3 mit 240 GByte derzeit einer der schnellsten SSD-Speicher auf dem Markt – die kleinere Schwester mit 120 GByte ist aufgrund der Bauart deutlich langsamer. Diese Performance hat allerdings ihren Preis, denn für 240 GByte muss der Kunde etwa 450 Euro auf den Tisch legen.
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